Deutsche Unternehmen hinterfragen Cloud-Strategien – Abhängigkeit von US-Anbietern wächst

Wie eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, überdenkt jedes zweite Unternehmen, das Cloud-Technologien nutzt, seine bisherige Strategie – beeinflusst durch politische Unsicherheiten und geopolitische Entwicklungen in den Vereinigten Staaten.

„Cloud-Dienste sind heute das Rückgrat der digitalen Wirtschaft – doch einseitige Abhängigkeiten bergen Risiken“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Deutschland braucht dringend mehr digitale Souveränität. Die neue Bundesregierung steht hier vor einer zentralen Aufgabe.“

Für die repräsentative Studie wurden von März bis Mai 2025 insgesamt 604 Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten befragt.

Zentrale Ergebnisse der Studie:

• 90 % der Unternehmen in Deutschland nutzen derzeit Cloud-Dienste (2024: 81 %)
• 50 % der Cloud-Anwender sehen sich durch die US-Politik zum Umdenken gezwungen
• 78 % halten Deutschland für zu abhängig von US-Cloud-Anbietern
• 82 % wünschen sich leistungsstarke europäische Alternativen
• 62 % geben an, dass der Geschäftsbetrieb ohne Cloud nicht aufrechterhalten werden könnte

Cloud-Nutzung nimmt weiter zu

Der Anteil cloudbasierter IT-Anwendungen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – von 38 auf 47 Prozent. Bitkom rechnet damit, dass dieser Wert bis 2030 auf rund 58 Prozent anwachsen wird. Unternehmen mit einem Cloud-Nutzungsanteil unter 10 Prozent werden laut Prognose in fünf Jahren nicht mehr existieren.

Sicherheitslösungen „Made in Germany“ als Perspektive

Bitkom empfiehlt, bei der Weiterentwicklung von Cloud-Strategien auf kombinierte Modelle zu setzen – etwa durch die Integration internationaler Cloud-Angebote mit zusätzlichen Sicherheitskomponenten aus Deutschland. Dies könne einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der digitalen Unabhängigkeit leisten.