Verizon schließt seinen Videokonferenz Dienst BlueJeans
Bereits im Sommer dieses Jahres hatte das Telekommunikationsunternehmen Verizon die Schließung seines Videokonferenz Services BlueJeans angekündigt. In einer Mail an die Kunden wurde damals mit Bedauern der volatile und sich verändernde Markt als Grund benannt.
Bis einschließlich 31.08.2023 sollten die Basic-Kunden noch die Möglichkeit der Nutzung haben und wurden auch darin bekräftigt, ihre auf BlueJeans gespeicherten Recordings downzuloaden. Für Enterprise-Kunden sollte es verlängerte Fristen geben. Auf der Homepage ist zu lesen, dass die finale Schließung nun im ersten Halbjahr 2024 ansteht.
4 Jahre ‚kurz‘ war somit die Lebensdauer des Videokonferenz Services unter dem Dach von Verizon.
Großer Deal mit kleinem Ergebnis
Das Unternehmen hatte im Frühjahr 2020 – zu Corona-Hochzeiten – für rund 400 Mio US-Dollar das Videokonferenz-Tool erworben. Ziel war es, mit den Big Players Zoom, Microsoft Teams und Google Meet konkurrieren zu können. Dazu wurde in 2022 sogar noch eine Partnerschaft mit Google eingegangen: BlueJeans wurde auf der AR-Brille Glass Enterprise Edition 2 installiert. Und noch zu Beginn des Jahres 2023 wurde versucht, kleinere Kunden mit einer kostenlos nutzbaren Basic-Version der Videokonferenz Software zu locken. Alles mit mäßigem Erfolg – und das, obwohl Recherchen laut eigenen Aussagen von Verizon ergeben hatten, dass 95% der User bestätigten, dass sie BlueJeans einfacher zu bedienen finden als konkurrierende Videokonferenz Tools. Und 94% schätzten die Software als im Vergleich verlässlicher ein.
Pandemieende ändert auch die Videokonferenz-Welt
Das Ende der Pandemie hat nun aber generell die Nachfrage nach Videokonferenz-Software gedrosselt. Viele Firmen verpflichten ihre Mitarbeiter mittlerweile wieder zur Präsenz im Büro.
Und so sah Verizon offenbar keine Möglichkeit, sich weiterhin gegen die weit bekannteren Konkurrenzprodukte, wie Microsoft Teams und Zoom, zu bewähren. Auf der BlueJeans Website wird das finale Ende nun sehr sympathisch angekündigt…. Die Rede ist vom „Retirement“ des Services, wenn man es also wörtlich nimmt, quasi der Rente, was natürlich den bisherigen zufriedenen Usern des Tools auch kein Trost sein wird.
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